Die politische Brisanz hinter dem Triumph von Jelena Rybakina
Die Welt
Profis aus Russland und Belarus durften in Wimbledon wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nicht antreten. Mit Jelena Rybakina gewinnt nun eine gebürtige Russin das ehrwürdige Tennisturnier. Die 23-Jährige wehrt sich gegen Vorwürfe.
Strahlend nahm Jelena Rybakina die silberne Trophäe von Kate Middleton, Duchess of Cambridge, Ehefrau von Prinz William, entgegen. Ein Bild, dass die Verantwortlichen des Grand Slams in Wimbledon eigentlich hatten vermeiden wollen. „Wimbledon ging mit genau dem Bild zu Ende, dass es so verzweifelt zu verhindern versucht hatte“, schrieb der britische „Telegraph“ und skizzierte den Moment, als Herzogin Kate die Venus-Rosewater-Dish als Trophäe an Rybakina übergab. „Dieses Damen-Finale brachte eine Foto-Gelegenheit, die jeden in der russischen Botschaft in London brüllend über seine Wodka-Gläser lachen ließ.“
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entzog der ehrwürdige All England Lawn Tennis and Croquet Club allen Spielern aus Russland und Belarus im Vorfeld des Turniers die Startberechtigung. Auch Daniil Medvedev, aktuell die Nummer eins der Welt, durfte nicht aufschlagen. Und trotzdem endete der Rasen-Klassiker mit einer politischen Note.