Die heikle Verkopfung der Jugend
Die Welt
Junge Menschen streben vor dem Eintritt in den Arbeitsmarkt meist ein Studium an. Das verschärft den Fachkräftemangel zusätzlich. Der steigende Trend zur Akademisierung bedeutet nichts Gutes für die rückläufigen Ausbildungszahlen. Doch es gibt auch eine Hoffnung.
Eines der dringendsten Probleme auf dem Arbeitsmarkt ist der Fachkräftemangel – um zu illustrieren, wie dramatisch die Situation noch werden könnte, hat Friedrich Hubert Esser einen Neologismus geschaffen: Auf die deutsche Wirtschaft komme eine „Fachkräftekatastrophe“ zu, sagte der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung.
„Alles, was mit Hand und Herz konnotiert“ sei, habe an Attraktivität eingebüßt. Er sprach in dem Zusammenhang von einer „Verkopfung der Bildung“. Als Ursache nannte er einen Strukturwandel weg von der „Industriegesellschaft hin zur Wissensgesellschaft“. Entgegenwirken könnte nur noch ein Wandel, indem die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung stärker ins öffentliche Bewusstsein rücke.