Die Chance für Scholz
Frankfurter Rundschau
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und die SPD werden bei Wählerinnen und Wählern beliebter. Das nährt Hoffnungen.
Die Umfragewerte von Olaf Scholz und der SPD steigen. Er macht ein Angebot für jene, die den Wandel wollen, aber diesen bitte nicht so wild. Wenn Scholz eine Chance auf den Sieg hat, dann findet er ihn in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft bei jenen Menschen, die wissen, dass Klimawandel und soziale Gerechtigkeit dringendes Handeln erfordern, die aber hoffen, dass der Verzicht auf den bisherigen Lebensstil doch nicht ganz so schlimm wird. Genau so platziert die SPD im Wahlkampf das Gesicht von Olaf Scholz auf rotem Grund – mit Slogans, die nach dem Hinsehen wieder vergessen sind. Was bleibt, ist das bekannte Gesicht. Die Methode: Unaufgeregtheit. Ein stellvertretendes Beispiel: Olaf Scholz verwendet „liebe Bürgerinnen und Bürger“. Er würde nicht mehr das generische Maskulinum verwenden, eckt auch nicht an mit Gender-sternchen oder indem er „innen“ mit Pause spricht. Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, bezieht dagegen bei vielen Fragen klar Stellung. Vor allem ist deutliche Veränderung ihr Programm – also ist sie auch für eine klar erkennbare geschlechtsneutrale Sprache, etwa in gegenderten Gesetzestexten.More Related News