Deshalb fallen manche Menschen oft auf Fake News herein
ProSieben
Manche Menschen sind anfälliger dafür, Fake News zu glauben. Das sind die Gründe dafür.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
Es ist eine Behauptung, die seit den vergangenen Bundestagswahlen durch soziale Netzwerken und private Messenger-Dienste geistert und auch aktuell noch geteilt wird: Angeblich wolle die damalige Kanzlerkandidatin und heutige Außenministerin Annalena Baerbock den Deutschen ihre Haustiere verbieten. Sie erwäge etwa eine CO2-Steuer auf Hund und Katze, um Emissionen zu reduzieren.
Das ist Humbug - oder sachlicher: Fake News, also eine bewusst irreführende Behauptung, die gezielt verbreitet wird, um die Grünen-Politikerin zu diskreditieren. In einem kürzlich erschienenen Report des Thinktank Club of Rome bezeichnen die Autorinnen und Autoren die "kollektive Unfähigkeit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden", als "bedeutendste Herausforderung unserer Tage".
In demokratischen Gesellschaften seien Fehl- und Falschinformationen zumindest bis zu einem gewissen Grad durch die Massenmedien eingedämmt worden, heißt es in dem Bericht "Earth for All". "Die sozialen Medien aber haben dieses Modell zertrümmert. Sie haben eine ganze Industrie der Falsch- und Desinformationen entstehen lassen, was der Polarisierung von Gesellschaften und einem Vertrauensverlust Vorschub leistet und dazu beiträgt, dass wir angesichts der kollektiven Herausforderungen unfähig sind, zusammenzuarbeiten oder uns auch nur über Grundtatsachen zu verständigen."
Doch warum sind Fake News so erfolgreich? "Der Grund, wieso Menschen Falschinformationen glauben, ist: weil sie ihnen gerne glauben wollen", sagt der Politik- und Datenwissenschaftler Josef Holnburger. "Weil sie dadurch einen Schuldigen präsentiert bekommen, oder weil ihre eigene politische Position ihrer Meinung nach die richtige ist." Dies gehe sogar so weit, dass einige Desinformation häufig sogar dann teilen, wenn diese bereits widerlegt wurde.