Der ganz reale Horror
Süddeutsche Zeitung
Kunstblut, Horrormasken, Riesenspinnen: An Halloween betreiben Menschen erstaunlichen Aufwand, um sich zu gruseln. Dabei ist der Alltag schrecklich genug. Acht schauderhafte Beispiele.
Es ist wieder Halloween, das Fest von Kunstblut, Horrormaske und Plastikskelett. Der Mensch liebt den künstlich erzeugten Grusel, weil er ihn an seine eigene Endlichkeit erinnert und dabei wohlig erschauern lässt. "Angstlust", nennen Psychologen das Gefühl, welches sich auch beim Betrachten von Horrorfilmen, beim Lesen von Gespenstergeschichten oder beim Besuch einer Geisterbahn einstellt. Da geht der Puls - evolutionär bedingt - schnell mal auf 180, obwohl ja eigentlich klar ist, dass keine reale Gefahr besteht. Doch wozu braucht man eigentlich Halloween? Findet sich der wahre Horror nicht schon im Alltag?