Der Druck auf die Auktionshäuser erhöht sich
Die Welt
Für viele Sammler lohnt es sich zurzeit nicht, ihren Besitz zu verkaufen. Umso mehr buhlen die Versteigerer um die wenigen, die es wollen. Kurz vor den großen Sommerauktionen verunsichert zudem ein Fälschungsverdacht um russische Gemälde die Branche.
Es könnte Gedränge entstehen, wenn die vier großen deutschen Auktionshäuser ihre Sommerofferte aufrufen. Lempertz und Van Ham, beide in Köln, und Grisebach in Berlin versteigern an den ersten Junitagen nahezu simultan. Mit geringem Abstand bringt Ketterer in München sein gewohnt umfangreiches Angebot. Das kann nur deshalb funktionieren, weil viele Kunden pandemiegeschult inzwischen Online-Bieter sind.
Die von allen Häusern ausgebauten, in teils sehr kurzen Abständen stattfindenden Online-only-Versteigerungen haben obendrein dazu geführt, dass Saalauktionen an Quantität eingebüßt haben. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil: Es entsteht der Eindruck komprimierter Qualität. Das Gros der Lose wird im mittleren vierstelligen bis unteren sechsstelligen Rahmen taxiert.