Denkwürdiger 9. November: Bundeswehr sorgt mit Tweet für Ärger
Frankfurter Rundschau
Viele historische Ereignisse machen den 9. November zu einem denkwürdigen Datum. Ein Tweet der Bundeswehr sorgt hingegen eher für Ärger.
Berlin – Der 9. November ist wohl der denkwürdigste Tag in Deutschland. An diesem Datum fand eine ganze Reihe an Ereignissen statt, welche die Bundesrepublik geprägt haben. Zu diesem Anlass lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Schloss Bellevue ein, um über die Tiefpunkte, aber auch die Sternstunden des 9. November zu sprechen. Währenddessen sorgte die Bundeswehr mit einer Aktion für Beachtung, die in keiner Weise von Geschichtsträchtigkeit zeugte.
Auf dem Twitter-Account des Deutschen Heeres, also der Landstreitkräfte der Bundeswehr, war am Morgen des 9. November ein Bild zweier feuernder Panzer zu sehen. Gepostet wurde dies mit dem Text „Das #Heer wünscht einen #GutenMorgen & dynamischen Start in den #TankTuesday. #PanzerHurra“. Nutzer und Nutzerinnen kritisierten den Beitrag bald für das mangelnde Fingerspitzengefühl, wie rundschau-online.de berichtete. Besonders der Kontrast zur Veranstaltung um Steinmeier macht deutlich, warum der Ton des Twitter-Posts derart falsch gewählt war.
Der Bundespräsident machte in seiner Rede auf die Widersprüche aufmerksam, die in den Ereignissen des 9. November zu finden sind. So zählt die Novemberpogrome im Jahr 1938, auch Kristallnacht genannt, zu den dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte. Am Abend des 9. Novembers erreichten die Ausschreitungen gegen Juden in Deutschland ihren Höhepunkt. Mehr als 1300 Menschen starben und über 30.000 männliche Juden wurden in Konzentrationslager gebracht. Außerdem wurden tausende Synagogen und Geschäfte verwüstet und geplündert.