Das große Beben bei Fortuna Düsseldorf
Die Welt
Fortuna Düsseldorf hinkt in dieser Saison weit hinter den eigenen Ansprüchen hinterher. Die Mannschaft steckt vor dem Rückrundenauftakt im Abstiegskampf. Ein Grund dafür sind auch die jahrelangen Querelen im Klub.
Die Aussage war ungewöhnlich. „Fußballfachlich bin ich talentfrei“, sagte Alexander Jobst – und erntete damit Lacher. Diese Selbsteinschätzung ist selten für den Vorstandsvorsitzenden eines traditionsreichen Profi-Fußballvereins. Er liebe den Fußball, könne aber eher „als Fan“ denn als Experte mitreden, erklärte Jobst bei seiner Vorstellung beim Zweitligaklub Fortuna Düsseldorf. Kader- und Trainerbesetzung – dies sei alles nicht seins.
Jobst, 48, bis vergangenen Sommer Marketing-Vorstand beim FC Schalke 04, weiß genau, worauf er sich in Düsseldorf einlässt. Auf einen Verein mit viel Potenzial an einem starken Wirtschaftsstandort – aber eben auch auf einen Klub, der mächtig in Unruhe geraten ist. Deshalb hält er es für geboten, nicht nur Führungsstärke, sondern auch Teamfähigkeit und Bescheidenheit zu demonstrieren.