Das frostige Verhältnis zwischen Deutschland und Georg Hackl
Die Welt
Der Wechsel von Georg Hackl nach Österreich erschütterte das deutsche Rodeln. Im deutschen Verband heißt es, man wolle nicht nachtreten. Doch genau das passiert am Rande der WM. Hackl reagiert mit markigen Worten.
In Kurve acht muss alles passen. Dort steht Georg Hackl, die deutsche Legende im Rodeln. Er weiß, was bei den Weltmeisterschaften in Oberhof wichtig ist: Höhe aufnehmen, rund rausfahren, Lenkeinsatz schneller einleiten. Ein Schlitten nach dem anderen rattert durch die Eisrinne, Hackl hat sie alle im Blick. Es piepst und rauscht. „Schorsch?“, fragt einer über Funk. Dann sagt Hackl seine Meinung, erklärt präzise, woher der Schlag auf den Schlitten in der Kurve rührt, korrigiert mit viel Wärme in der Stimme. Um ihn aber ist es vor dem Saisonhöhepunkt ein wenig frostig geworden.
Georg Hackl, geboren in Berchtesgaden, funkt seit dieser Saison eben nicht mehr auf dem deutschen Kanal. Der Techniktrainer ist erstmals bei einem Großereignis für den österreichischen Verband im Einsatz. Ein Verband, von dem sein einstiger Rivale und heutige Präsident Markus Prock sagt: „Unser großes Ziel ist, 2026 die erfolgreichste Nation bei Olympia zu sein.“ Hackl, dessen Vertrag just bis 2026 läuft, soll dabei helfen.