Darmstadt: Von Räubern, Höhlen und einer Kolonie im Wald
Frankfurter Rundschau
Vor einhundert Jahren zogen Forscher in den Damstädter Wald, um nach Geheimgängen und einer Räuberhöhle zu suchen. Gästeführer Matthias Lothhammer begibt sich auf eine historische Spurensuche.
In Darmstadt ist manches nicht so, wie es scheint, und einiges verhält sich anders als gemeinhin angenommen wird. Da gibt es eine historische Postkarte von 1905, auf der Personen in langen wallenden Kleidern ins Bild hineinretuschiert wurden. Da findet sich eine Schatzkarte, die spiegelverkehrt gezeichnet wurde und Bombentrichter im Wald, die gar keine sind. Gästeführer Matthias Lothhammer hat sich dem Darmstädter Wald mit all seinen Rätseln und Geheimnissen verschrieben. Schon als Kind führte sein Schulweg entlang des Böllenfalltors durchs Grüne, wo heute seine neueste Tour „Gänge und Höhlen am Herrgottsberg“ beginnt. Die 260 Meter hohe Erhebung über der Stadt bezeichnete Philipp Dieffenbach 1821 in seiner „Geschichte der Residenzstadt Darmstadt“ bereits als „eine der schönsten Anlagen Deutschlands“. „Der Wald hier war noch vor einhundert Jahren ein kultivierter Ausflugsort für die bürgerliche Stadtgesellschaft“, sagt Lothhammer. Wie auf einer Postkarte ersichtlich ist, stand direkt am Parkplatz Böllenfalltor ein Tempel, „so nannten die Darmstädter alle Arten von Schutzhütten“, erklärt Lothhammer. Wer ihn begleitet, wird nicht nur an wildromantische und entlegene Winkel im Darmstädter Wald geführt, sondern erfährt auch zahlreiche historische Fakten und Anekdoten.More Related News