Darmstadt: Schwierige Suche nach Eltern von Findelkindern
Frankfurter Rundschau
Nachdem im Januar 2020 in Rüsselsheim und Ende Juli in Darmstadt zwei neugeborene Jungen ausgesetzt worden sind, hofft die Polizei weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Knapp drei Monate nach dem Fund eines Babys auf dem Gelände des Darmstädter Klinikums gibt es nach wie vor keine Hinweise zur Herkunft des Kindes oder zur Identität der Eltern. Und auch im Fall des Säuglings, den Spaziergänger bereits am Freitagabend, 17. Januar 2020, in Rüsselsheim-Hassloch an einem Fußweg entlang des Flüsschens Horlache gefunden hatten, gibt es keine neuen Erkenntnisse. Die Jugendämter übernahmen die Obhut der beiden Buben und vermittelten sie in Pflegefamilien.
Staatsanwalt Ansgar Martinsohn, der Sprecher der Darmstädter Staatsanwaltschaft, teilte auf Anfrage der FR mit, bisher habe nicht ermittelt werden können, wer das Baby in Darmstadt in der Nacht zum Sonntag, 25. Juli, in einem Flechtkorb vor der Ärztlichen Bereitschaftszentrale abgelegt habe. Die Hinweise aus der Bevölkerung in den vergangenen Wochen waren offenbar nicht sehr ergiebig. Und auch in dem Rüsselsheimer Fall hoffen die Ermittler der Kriminalpolizei auch 21 Monate nach dem Fund des Jungen weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Die Ermittler haben in den vergangenen Monaten in den beiden Fällen etliche Zeuginnen und Zeugen vernommen. In Darmstadt waren dies etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Patientinnen und Patienten des städtischen Klinikums. Dort war der Säugling, der in einer mintgrünen Decke und einem rosafarbenen Damen-Rollkragenpullover eingewickelt war, in einem Flechtkorb abgestellt worden.