Dürre in Europa (Arte): Die Katastrophe ist hausgemacht
Frankfurter Rundschau
Ein Arte-Dokumentarfilm beleuchtet die Hintergründe von Dürren in Europa - und sucht nach Perspektiven für die Zukunft.
Im Rahmen der Programmreihe „Weltklimakonferenz – Die große Herausforderung“ setzt sich Arte im einem Themenabend am Dienstag (19.10.2021) mit extremen Wetterphänomenen auseinander. Die Dokumentation „Dürre in Europa“ von Jens Niehuss und Marcel Martschoke nimmt sich dabei einem Problem an, dass in den letzten Jahren immer deutlicher zutage getreten ist und begibt sich auf die Suche nach den Ursachen der Trockenheit.
Im Zentrum des Films stehen dabei die Folgen für Land- und Forstwirtschaft, denen die Filmemacher in Rumänien, Spanien, Frankreich und Deutschland nachspüren: Immer weiter um sich greifende Waldbrände; ausgetrocknete Seen, deren freigelegte Böden als Sand auf die umliegenden Ackerflächen geweht werden; zur Neige gehende Grundwasservorräte und großflächiges Baumsterben sind – so wird deutlich – vor allem hausgemachte Probleme.
So gab es in Rumänien unter der Regierung Ceaușescu und auch in der DDR die Praxis, Seen trocken zu legen, um damit zusätzliche Ackerflächen zu schaffen. Diese Initiativen zur Stärkung des landwirtschaftlichen Ertrags hatten allerdings nur eine kurze Lebensdauer, da der mineralstoffreiche Schlamm innerhalb kürzester Zeit ausgezehrt war und wüstenähnliche Landschaften zurückblieben, die bis heute Ausgangspunkte für Sandstürme in den Regionen sind.