Cyberangriffe auf die Ukraine: Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen nötig
Frankfurter Rundschau
Die große Zahl von Cyberangriffen auf die Ukraine in Putins Krieg zeigen: Ab sofort muss jede Webseite, jeder Anbieter, jedes System Sicherheit nach EU-Standards einbauen und gewährleisten
Der Digitalkrieg ist der Kalte Krieg von heute, wörtlich genommen als Attacken, die ohne Waffen und Panzer erfolgen. Die möglichen Schäden sind in Putins Krieg überdeutlich: Indem Webseiten von Ministerien und Behörden lahmgelegt wurden, stiften die Angriffe Verwirrung. Überlastete Systeme und gelöschte Festplatten erschweren die Verteidigung, flankiert durch Desinformationskampagnen, die in sozialen Netzwerken und auf Medienseiten Vertrauen in handelnde Personen zerstören sollen.
Dass es diese Angriffsmöglichkeiten gibt, wussten alle. Dass sie in dieser Größenordnung eingesetzt werden, hätten vor diesem Februar viele für unmöglich gehalten. Die Lehre daraus ist klar: Ohne Sicherheit ist IT-Technik nicht zukunftsfähig.
Deutschland hat die Digitalisierung oft verschlafen. Die Cyberangriffe dürfen aber nicht dazu führen, Technik allgemein abzulehnen. Denn für nahezu jeden Angriff gibt es Abwehrmöglichkeiten. Spät dran zu sein, hat auch einen großen Vorteil: Wir können es besser machen. Und das ist nicht nur Aufgabe der Bundeswehr. Auch in diesem Fall stellt die Ukraine eine Zäsur dar: Ab sofort muss jede Webseite, jeder Anbieter, jedes System Sicherheit nach EU-Standards einbauen und gewährleisten.
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