Corona: Wir brauchen Masken, Abstände - und Ehrlichkeit
Frankfurter Rundschau
Die Impfstoffe wirken weniger. Bund und Länder müssen reagieren.
Deutschland steht in der Corona-Pandemie vor einer grundlegenden Wende. Immer öfter infizieren sich Menschen, obwohl sie geimpft sind. Das Robert-Koch-Institut hat in seinem jüngsten Wochenbericht (PDF) eine Schätzung veröffentlicht. Demnach treffen die Impfdurchbrüche eine oder einen von vier Geimpften – eine besorgniserregende Quote, die zugleich die Dringlichkeit der dritten Auffrischimpfung unterstreicht.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Nach wie vor verhindern die Vakzine sehr gut, dass Infizierte ins Krankenhaus müssen oder an Covid sterben. Und natürlich stecken sich Ungeimpfte immer deutlich öfter an als Gepikste. Dennoch ändert das die Ausgangslage – und die Möglichkeiten, zu reagieren.
Denn nun sind Treffen unter 3G- oder 2G-Bedingungen keine risikoarmen Veranstaltungen mehr. Bisher herrscht dieser Eindruck noch vor; von Abstand oder Masken ist oft wenig zu sehen. Genau das wird nun besonders gefährlich. Wer geimpft ist, wird dank der milden Verläufe eine Infektion möglicherweise zunächst nicht bemerken – und bei unvorsichtigem Verhalten andere anstecken. Bei 3G vielleicht direkt während der Veranstaltung, bei 2G eben danach.