Corona-Impfpflicht: Kassenärzte-Chef legt sich fest – Ziele „ohnehin nicht zu erreichen“
Frankfurter Rundschau
Eine Corona-Impfpflicht in Deutschland kommt für den Kassenärztechef derzeit nicht infrage. Es sei unrealistisch und nicht zielführend.
Düsseldorf – Zwischen gewaltsamen Demonstrationen und verhärteten Fronten in der Politik: Kaum ein Thema polarisiert derzeit in Deutschland so, wie die Debatte um eine mögliche Corona-Impfpflicht. Nun hat sich die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in die Diskussion eingeschaltet. Der Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen fand klare Worte zu einer möglichen Corona-Impfpflicht in Deutschland.
Statt „jetzt ein großes, unbeherrschbares Rad zum Thema Impfpflicht und Impfregister zu drehen“, wäre es besser, „alle Anstrengungen aufs Impfen und Boostern zu richten“, so Gassen gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Wenn am Ende des Tages nicht nennenswert mehr Leute geimpft werden, bringt die Impfpflicht außer massivem Ärger, aggressiven Demonstrationen und einer Klageflut nicht viel“, führte der Vorsitzende weiter aus.
Damit eine Corona-Impfpflicht überhaupt umgesetzt werden könnte, wäre ein zentrales Impfregister notwendig. Die zeitnahe Erstellung eines solchen Impfregisters hält die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für unrealistisch. Es würde „Monate, vielleicht auch Jahre dauern“, sagte Gassen.