Chinas Präsident Xi verspricht baldige „Wiedervereinigung“ mit Taiwan
Frankfurter Rundschau
Bei einem Auftritt zum Jahrestag der chinesischen Revolution warnte Xi Jinping vor den „Gefahren“ der Unabhängigkeit Taiwans und rief zur „Wiedervereinigung“ auf.
Taipeh/Peking - Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen China und dem demokratischen Inselstaat Taiwan steht wieder einmal vor der Zerreißprobe. In seiner Rede zum 110. Jahrestags der chinesischen Revolution am Samstag (09.10.2021) forderte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping eine „friedliche“ Wiedervereinigung beider Staaten: Die Unabhängigkeit Taiwans sei das „größte Hindernis für die Wiedervereinigung des Mutterlandes und eine ernsthafte versteckte Gefahr“, warnte Präsident Xi.
Die militärischen Spannungen zwischen Peking und Taipeh hatten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Peking sieht Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Zuletzt waren Kampfflieger Pekings mehrfach in die Luftverteidigungszone Taiwans eingedrungen.
Taiwan wies den Vorstoß Chinas entschieden zurück. Die demokratische Inselrepublik sei ein „souveränes und unabhängiges Land und nicht Teil der Volksrepublik China“, betonte der Sprecher von Präsidentin Tsai Ing-wen in Taipeh. Bei der Revolution von 1911 sei eine „demokratische Republik, nicht eine autoritäre Diktatur“ gegründet worden. Auf Taiwan sei diese Demokratie „wahrhaftig verwirklicht“ worden. Der Sprecher bezog sich auf die damals nach dem Sturz der Qing-Dynastie in Peking gegründete Republik China, wie sich Taiwan auch heute noch offiziell nennt.