China: Gleichzeitig Vorreiter und größter Klimasünder
Frankfurter Rundschau
China will bis 2060 klimaneutral werden. Doch dafür muss das Land, das weltweit am meisten CO2 ausstößt, noch einiges tun.
Peking – Erst vor kurzem hat China ein neues Klima-Grundsatzpapier vorgestellt. Bis 2060 will die Volksrepublik klimaneutral werden. Doch dafür muss noch einiges getan werden. Vor allem der Kohleausstieg scheint der Volksrepublik schwer zu fallen. Darüber berichtete die Tagesschau am Sonntag (31.10.2021).
Elektroautos, E-Roller und elektrifizierte Busse: In chinesischen Großstädten wie Shanghai, Peking, Hangzhou oder Shenzhen gehört dieser Anblick zum alltäglichen Stadtbild. China hat anderen Ländern in Sachen E-Mobilität einiges voraus – die größten Klimaschützer sind sie deshalb aber noch lange nicht. Denn China ist das Land, das weltweit am meisten CO2 ausstößt. Allein 60 Prozent des chinesischen Stroms kommen aus Kohlekraftwerken, so die Tagesschau. Vor allem die Verbrennung von Braunkohle sorgt für rund die Hälfte der jährlichen CO2-Emissionen, heißt es von der Umwelt-Organisation Greenpeace.
In einem neuen Grundsatzpapier zur Klimapolitik bekräftigt China, künftig mehr Strom aus erneuerbaren Energien sowie aus der weitgehend CO2-freien Atomenergie gewinnen zu wollen. Im September sagte Präsident Xi Jinping zudem, dass er keine neuen Kohlekraftwerke im Ausland mehr bauen wolle. Das Land bestätigt außerdem erstmals offiziell und verbindlich gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft, bis 2060 klimaneutral sein zu wollen. Bis 2030 werden die CO2-Emissionen in China aber erst einmal weiter steigen. Denn erst dann will das Land seinen Höhepunkt des CO2-Ausstoßes erreicht haben.