Charles III. und Camilla auf dem Weg zur Westminster Abbey
DW
Am Mittag werden dem britischen Monarchen und seiner Gemahlin Camilla in der Westminster Abbey die Kronen auf die Häupter gesetzt. Dann hat der 74-jährige Charles auch symbolisch das Königsamt übernommen.
Die Kutsche mit König Charles III. und Königin Camilla ist vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey aufgebrochen. Dazu wurde eine Kurzfassung der Nationalhymne "God Save The King" gespielt. Das Paar legt die gut zwei Kilometer lange Strecke gezogen von sechs weißen Pferden in der "Diamond Jubilee State Coach" zurück. Die prunvoll verzierte Kutsche war zu Ehren des 60. Thronjubiläums von Queen Elizabeth im Jahr 2012 gebaut worden.
Das Paar soll exakt um 11.53 Uhr (MESZ) an der Kirche ankommen, in der es dann gekrönt wird. Die Fahrt wird von Zehntausenden jubelnden Menschen entlang der Route verfolgt.
Bereits Stunden vor Beginn der feierlichen Krönung von König Charles III. und Königin Camilla waren zahlreiche Schaulustige ins Zentrum von London geströmt. Hunderte Royal-Fans hatten die Nacht entlang der Prachtstraße The Mall campiert, um gute Plätze zu ergattern. Hier werden Charles und Camilla am Vormittag auf ihrem Weg vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey vorüberfahren. Einige Hartgesottene harrten dort bereits seit Tagen aus. Viele trugen Hüte, Brillen und Kleidung in den Farben der britischen Flagge.
Der 74 Jahre alte Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 König. Die Krönung symbolisiert lediglich seine Amtsübernahme. Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 und die erste eines Königs seit 86 Jahren. Mehr als 2300 Gäste werden den Gottesdienst in der Westminster Abbey verfolgen, dazu Millionen an den Bildschirmen. Erwartet werden Vertreter aus 203 Ländern, davon etwa 100 Staatschefs. Für Deutschland nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil. Weitere prominente Gäste sind die First Lady der USA, Jill Biden, der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal und die First Lady Olena Selenska, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie Israels Präsident Isaac Herzog.
Kurzfristig wurde noch eine umstrittene Stelle des Gottesdienstes geändert. Die Church of England hatte die Bevölkerung zu einem öffentlichen Treueschwur aufgerufen - was auf Kritik stieß. Der Erzbischof von Canterbury als geistliches Oberhaupt der Anglikanischen Kirche wird die Gemeinde nun "einladen", dem Monarchen ihre Unterstützung zu zeigen. Zunächst hatte es geheißen, er werde die Menschen in der Westminster Abbey sowie die Millionen an den Bildschirmen "aufrufen", dem König lautstark die Treue zu schwören. Diese Neuerung war als spaltend und anachronistisch kritisiert worden.