CDU-Parteitag mit Wahl von Merz zum Parteivorsitzenden: Merkel sagt Einladung ab
Frankfurter Rundschau
Friedrich Merz soll beim CDU-Parteitag am Samstag als Parteichef bestätigt werden und will danach bei einem Abendessen feiern. Merkel sagte die Einladung dazu ab.
Update vom Freitag, 21.01.2022, 17.50 Uhr: Für den Abend nach seiner Wahl zum neuen CDU-Parteichef, die nach seinem Sieg bei einer Mitgliederbefragung nur noch als Formalität gilt, soll Friedrich Merz die ehemaligen CDU-Vorsitzenden zu einem Abendessen eingeladen haben. Besonders in Bezug auf Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel* sei dies als Zeichen der Versöhnung zu verstehen, wie es laut Angaben des Spiegel aus Unionskreisen hieß.
Doch wie das Nachrichtenmagazin berichtet, hätten sowohl Angela Merkel als auch ihre Nachfolgerin als CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer die Einladung ausgeschlagen. Merkels Büro begründete die Absage mit „terminlichen Gründen“, aus dem Umfeld der ehemaligen Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer war von „privaten Angelegenheiten“ als Grund der Absage die Rede.
Das Abendessen findet nun unter Teilnahme von Merz‘ Amtsvorgänger Armin Laschet sowie Wolfgang Schäuble, der vor Angela Merkel zwei Jahre lang Vorsitzender der Partei war, statt. Auch aktuelle und ehemalige Präsidiumsmitglieder der Partei seien eingeladen, wie der Spiegel berichtet.
Erstmeldung vom Freitag, 21.01.2022, 14.00 Uhr: Berlin – Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl 2021 und der Bildung der Ampel-Koalition findet sich die Union in der Opposition wieder. Nach 16 Jahren an der Regierung sei die Partei auch dort noch nicht angekommen, sagte der designierte CDU-Chef Friedrich Merz* am Freitag vor seiner geplanten Wahl zum Nachfolger von Armin Laschet beim CDU-Parteitag* am Samstag (22.01.2022). Merz nannte den Zustand der Partei „ernüchternd“. Er will sie nun grundlegend neu aufstellen.
„Wir haben nur noch 24,1 Prozent der Wähler und 19 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland erreicht“, blickte Friedrich Merz vor dem CDU-Parteitag auf das Ergebnis der Bundestagswahl zurück. „Brutaler geht es fast nicht mehr.“ Für die CDU stelle sich insgesamt die „große Frage“, ob sie eine Volkspartei bleiben und wieder Wahlergebnisse von „deutlich über 30 Prozent“ erreichen könne, sagte Friedrich Merz im ARD-Morgenmagazin*. Das sei nicht sicher.