Brände und Unfälle wegen Unwetter in Baden-Württemberg
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Freiburg/Pforzheim/Heilbronn (dpa/lsw) - Gewitter haben in Baden-Württemberg in der Nacht zum Sonntag die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei beschäftigt. Während einige Polizeipräsidien wie etwa Konstanz, Offenburg oder Reutlingen kleinere Einsätze wegen umgestürzter Bäume und Ästen auf Fahrbahnen meldeten, kam es in anderen Bereichen Baden-Württembergs auch zu unwetterbedingten Unfällen und zu Bränden durch Blitzeinschläge.
Auf der Autobahn 8 bei Remchingen (Enzkreis) überschlug sich ein Auto wegen Aquaplanings, teilte ein Polizeisprecher mit. Der Fahrer des Wagens wurde dabei leicht verletzt. Auch in Tauberbischhofsheim (Main-Tauber-Kreis) führte Aquaplaning zu einem Unfall, laut Polizei blieb es hier jedoch bei Sachschaden.
Der Deutsche Wetterdienst sprach am Samstagabend unter anderem für den Regierungsbezirk Freiburg eine amtliche Unwetterwarnung aus. Über Twitter teilte die Polizei mit, dass das Sea You Festival am Tunisee in Freiburg wegen des Unwetters geräumt werden müsse. Laut Feuerwehr gab es im Freiburger Stadtgebiet acht unwetterbedingte Einsätze. So sei ein Mensch an einem Radweg an der Dreisam von den Wassermassen gegen ein Geländer gedrückt worden. Der Starkregen hatte demnach den Weg am Flussufer überflutet. Passanten retteten die Person und der Rettungsdienst brachte sie ins Krankenhaus.
In Ballrechten-Dottingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) schlug ein Blitz in die Lagerhalle einer Zimmerei ein. Laut einem Sprecher der Polizei entstand nach ersten Schätzungen dabei ein Schaden im sechsstelligen Bereich. In Ilsfeld (Kreis Heilbronn) stand laut Polizei nach einem Blitzeinschlag eine Scheune in Vollbrand, innerhalb kurzer Zeit stürzte das Dach ein. Wie die Polizei mitteilte, lag der Schaden bei mindestens 40.000 Euro. In Vaihingen an der Enz (Kreis Ludwigsburg) brannte eine Schutzhütte komplett ab. Die Polizei geht davon aus, dass auch hier ein Blitzeinschlag die Brandursache war. Die Schadenshöhe war den Angaben nach zunächst nicht bekannt.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.