Boris Johnson soll sich über Corona-Regeln der eigenen Regierung hinweggesetzt haben
Frankfurter Rundschau
Boris Johnson hat ein ganz eigenes Verhältnis zu den Corona-Regeln seiner Regierung. Wieder ist der britische Premier Ziel scharfer Kritik.
London – Boris Johnson und die Isolation – es droht, eine unendliche Geschichte zu werden. Nachdem der britische Premier bereits in der Vergangenheit unter heftigem öffentlichen Druck eingeknickt war, als er die durch seine Regierung verfügte Isolation nach Corona-Kontakten im eigenen Fall umgehen wollte, hagelt es nun erneut Kritik. Grund dafür ist eine Tour des Regierungschefs durch Schottland. Denn wieder ist der Konservative Corona-Kontaktperson und wieder sind es eigene Regeln, die er vernachlässigt. Die Tageszeitung The Guardian beruft sich auf eine hochrangige Regierungsquelle, welche ausgesagt haben soll, dass Johnson engen Kontakt zu einem Beamten gehabt haben soll, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Dieser Kontakt soll sogar so eng gewesen sein, dass beide gemeinsam an Bord eines Flugzeugs gereist seien, mit dem der Premierminister innerhalb Schottlands die Strecke von Schottland nach Aberdeen bewältigt hatte. Gemeinsam hätten beide nach der Landung eine Polizei-Ausbildungsstätte besucht. Nun sei dieser Beamte in einem Hotel in Schottland isoliert – ganz so, wie es die britischen Corona-Regeln vorsehen. Doch zu diesen Maßnahmen gehört auch, dass direkte Kontakte ebenfalls in Quarantäne gehen müssen. Und tatsächlich reagierte der Stab des Premierministers und schickte Mitreisende, obwohl negativ getestet, zurück nach England. Wer die Reise durch Schottland hingegen nicht unterbrach, das war Boris Johnson. Der traf sich stattdessen mit dem Chef der schottischen Konservativen, Douglas Ross, sowie dem Abgeordneten Andrew Bowie.More Related News