![Autorität war seine Waffe](https://img.welt.de/img/kultur/kino/mobile236110892/3101358907-ci16x9-w1200/Schauspieler-Sidney-Poitier-feiert-am-20-2-seinen-75-Geburtstag.jpg)
Autorität war seine Waffe
Die Welt
Sidney Poitier war 1964 der erste Afro-Amerikaner, der mit einem Oscar für eine Hauptrolle ausgezeichnet wurde. Der begnadete Schauspieler setzte dem Rassismus starke Rollen entgegen. Jetzt ist er mit 94 Jahren gestorben.
Gab es im Hollywoodkino der 1960er Jahre eine Ohrfeige, die prächtiger saß als jene, die Sidney Poitier Larry Gates in „In der Hitze der Nacht“ verpasst? Ihre Begegnung lässt sich friedlich an. Der weiße Großgrundbesitzer, dem die halbe Kleinstadt in Mississippi gehört, ist verblüfft, dass Virgil Tibbs, der schwarze Detective aus dem fernen Philadelphia, sich als Kenner erlesener Orchideenarten entpuppt. Stolz führt er ihn durch sein Gewächshaus – bis der Fremde plötzlich den Fehler begeht, ihn als Mordverdächtigen zu befragen.
Voller Empörung ohrfeigt der Patriarch den unverschämten Polizisten. Womit er nicht gerechnet hat: Tibbs schlägt ihn augenblicklich zurück. Der hartgesottene Sheriff Rod Steiger lässt den Kollegen gewähren. Eine Welt gerät aus den Fugen. Früher hätte er Tibbs dafür erschießen lassen können, faucht Gates, bevor ihm die Tränen kommen.