Ausschreitungen bei Protest gegen Wahlergebnis im Irak
DW
Hunderte Unterstützer pro-iranischer Gruppen sind gegen das Ergebnis der Parlamentswahl in Bagdad auf die Straße gegangen. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei.
Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, gab es mindestens 125 Verletzte, darunter 27 Zivilisten. Die meisten Verletzten sind demnach Angehörige der Sicherheitskräfte. Diese hatten versucht mit Schüssen in die Luft, die pro-iranischen Demonstranten auseinanderzutreiben und ihnen den Zugang zur hochgesicherten Grünen Zone zu versperren. Die Protestierenden attackierten die Polizisten mit Steinen. In der stark gesicherten Grünen Zone in Bagdad befinden sich die US-Botschaft und der Sitz der Wahlkommission.
Bei den Demonstranten handelte es sich vor allem um Anhänger von Parteien, die eng mit den schiitischen Milizen verbunden sind und vom ebenfalls schiitischen Nachbarland Iran unterstützt werden. Diese Parteien hatten bei der Parlamentswahl vor vier Wochen einen Großteil ihrer Sitze verloren. Wahlsieger ist der schiitische Geistliche Muktada al-Sadr, dessen Block mit Abstand stärkste Kraft wurde. Das endgültige Wahlergebnis steht jedoch noch nicht fest. Wegen zahlreicher Einsprüche dauert eine Neuauszählung der Stimmen weiter an.