AUKUS-Streit: Eine Frage des Vertrauens zwischen Verbündeten
DW
Der Streit zwischen Frankreich, den USA und Australien wegen des AUKUS-Pakts im Südpazifik eskaliert. Paris reagiert mit weiteren Absagen und stellt nun auch die Handelsgespräche zwischen der EU und Australien infrage.
Der Zorn der Regierung in Paris über das Verhalten der US-Regierung beim AUKUS-Pakt will nicht abkühlen. Im Gegenteil: Außenminister Jean-Yves Le Drian goss am Wochenende weiteres Öl ins Feuer. In Fernsehinterviews beklagte er einen "wesentlichen Vertrauensbruch" zwischen den transatlantischen Partnern und forderte die Europäer auf, vereint zu handeln. "Wenn sie nicht zusammenstehen und ihre Interessen verteidigen, wird ihr Schicksal ein völlig anderes sein." Damit meint Le Drian, dass die EU-Staaten in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und zum Spielball der Großmächte werden könnten.
Inzwischen schlägt sich die EU-Spitze nach Tagen des Abwartens offen auf die Seite der Franzosen. In einem Interview mit dem US-Sender CNN erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: "Eines unserer Mitgliedsländer wurde auf eine Weise behandelt, die nicht akzeptabel ist. Wir wollen wissen was passiert ist und warum."