Arbeiten hinter Gittern: Offener Vollzug gewährt Einblicke
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Wie lebt und arbeitet es sich im Gefängnis? Einen Einblick dazu hat die Anstalt des offenen Vollzugs Berlin am Freitag gewährt. Dort sind nach Angaben eines Sprechers aktuell 590 Männer im Alter von 21 bis über 80 Jahren untergebracht. Insgesamt gibt es demnach in den vier Teilanstalten des Gefängnisses 908 Haftplätzen. Etwa jeder Zweite der Gefangenen gehe einem Beruf außerhalb der JVA nach, so der Sprecher. Die Justizvollzugsanstalt (JVA) selbst biete 170 Arbeitsplätze für Gefangene. Die Inhaftierten arbeiten in der hauseigenen Gärtnerei, einer Holzwerkstatt oder dem Gebäudeservice.
Nach früheren Angaben der Senatsjustizverwaltung wurden 2022 in Berliner Gefängnissen rund 858.000 Euro (Stand 15.11.2022) durch die Arbeit von Gefangenen erwirtschaftet. Die Bezahlung von Gefangenen ist gesetzlich geregelt. Je nach Vergütungsstufe erhalten sie demnach für eine wöchentliche Arbeitszeit von 37 Stunden zwischen 250 und 400 Euro im Monat.
Insgesamt befinden sich derzeit etwa 3500 Menschen in den sieben Haftanstalten Berlins. Im offenen Vollzug können Insassen tagsüber die Gefängnisse verlassen, um beispielsweise arbeiten zu gehen, Termine in Beratungseinrichtungen wahrzunehmen oder die Familien zu besuchen. Die Straftäter sollen so auf das Leben nach der Entlassung vorbereitet werden - oder trotz Haftstrafe nicht völlig aus dem bisherigen Leben gerissen werden.
Bei Alkoholkonsum oder einer verspäteten Rückkehr können sie aber schnell zurück in den geschlossenen Vollzug verlegt werden. Der Missbrauch der Vollzugslockerungen sei selten und liege seit Jahren stabil bei etwa 0,05 Prozent, erklärte der Sprecher der JVA. Zudem habe man bis jetzt 60 Prozent der untergebrachten Gefangenen vorzeitig entlassen können. Die Reststrafe werde dann zur Bewährung ausgesetzt.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.