Angriff im Irak: Raketen in Richtung US-Konsulat abgefeuert
Frankfurter Rundschau
Mehrere Raketen sind in Richtung des US-Konsulats in Erbil im Irak abgefeuert worden. Der Premierminister der autonomen Region Kurdistan spricht von einem Terrorangriff.
Erbil – Die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Nordirak, Erbil, ist am frühen Sonntagmorgen mit zwölf Raketen beschossen worden. Das kurdische Innenministerium erklärte, die Raketen seien auf das US-Konsulat gezielt worden und hätten in einem Wohngebiet eingeschlagen. „Mehrere Raketen sind auf die Stadt Erbil niedergegangen“, sagte Gouverneur Omid Choschnaw laut der irakischen Nachrichtenagentur INA.
Wie der kurdische Dienst für Terrorismusbekämpfung bekannt gab, seien die Raketen von „außerhalb der Grenzen des Irak und der Region Kurdistan, insbesondere aus dem Osten“ abgefeuert wurden, heißt es in Berichten der INA. Im Osten grenzt der Irak an den Iran.
Der Irak gerät immer wieder in den Konflikt zwischen dem Iran und den USA. Mit dem Iran verbündete irakische Milizen hatten in der Vergangenheit mehrfach Raketen auf Ziele abgefeuert, die von den USA genutzt worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Auch Erbil wurde bereits früher angegriffen. Die Raketen wurden jedoch immer von irakischem Boden abgefeuert.
Die kurdische TV-Sender Rudaw berichtete, einige Raketen seien in der Nähe des neuen Konsulats zu Boden gegangen, das sich derzeit noch im Bau befinde. Mehrere Gebäude seien demnach beschädigt worden. Nach Angaben des Innenministeriums wurde ein Mensch leicht verletzt. Wie die Agentur Reuters hingegen unter Verweis auf Regierungsbeamte berichtet, habe es bei dem Angriff keine Verletzten oder Tote gegeben.
Die mit dem Irak verbündeten Milizen hatten den Abzug der US-Truppen gefordert, die zur Unterstützung des Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Land waren. Der US-Kampfeinsatz ist seit Ende des vergangenen Jahres offiziell beendet. Nach dem Abzug der Kampftruppen der von den USA angeführten internationalen Anti-IS-Koalition sollten noch Militärberater im Irak bleiben.