Afghanistan: US-Luftwaffe setzt „Ninja-Rakete“ gegen Isis ein
Frankfurter Rundschau
Beim Drohnenangriff auf zwei Funktionäre der Terrormiliz Isis K in Afghanistan setzt die US-Luftwaffe auf eine Rakete, die nicht mit Sprengstoff funktioniert.
Kabul - 183 Menschen sterben bei einer Explosion in Kabul. Unter den Todesopfern befinden sich 13 Soldaten der US-Armee: elf US-Marines, ein Matrose und ein Infanterist. Ihre Tode markieren für die Armee der USA den blutigsten Tag seit mehr als zehn Jahren. Zu dem Anschlag bekennt sich die Terrormiliz IS, genauer gesagt, ein afghanischer Ableger der militanten Islamisten. Auf diesen Angriff reagierte US-Präsident Joe Biden und ordnete unverzüglich einen Vergeltungsschlag in Afghanistan an. Durchgeführt wurde dieser mit einer Drohne des Modells MQ-9 Reaper. Das umbenannte Kampfflugzeug hat eine Reichweite von mehr als 3.000 Kilometern und kann bis zu 27 Stunden in der Luft bleiben. Auch die deutsche Luftwaffe wollte einst Reaper-Drohnen anschaffen, entschied sich dann aber für ein Modell, das in Israel entwickelt worden war. Neben den USA wird die Reaper-Drohne laut Wikipedia von Australien, Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Spanien und dem Vereinigten Königreich eingesetzt. Das umbenannte Kampfflugzeug kann mit unterschiedlicher Bewaffnung ausgestattet werden. Bei dem Vergeltungsanschlag in Afghanistan kam nach Informationen des Wall Street Journal ein spezielles Modell der Hellfire Raketen zum Einsatz. Diese Raketen tragen die Bezeichnung R9X. Sie sind nicht mit Sprengstoff ausgestattet. Anstatt zu explodieren, lösen sich beim Aufprall sechs große Klingen aus der Ummantelung der Rakete, die alles im unmittelbaren Radius um den Einschlagsort zerschneiden. So soll das Ziel mit großer Sicherheit neutralisiert (also getötet) werden, die Gefahr ziviler Opfer im Umkreis aber auf ein Minimum beschränkt werden.More Related News