Afghanistan: Dietzenbacherin fürchtet in Kabul um ihr Leben
Frankfurter Rundschau
Die Frau mit deutschem Pass hat mit ihrem Sohn die Familie in Afghanistan besucht und schafft es bisher nicht in den Flughafen. Das Auswärtige Amt reagiert nicht auf Hilferufe.
Als die FR-Reporterin anruft, ist die Situation gerade brenzlig. Sakita B. (Name von der Redaktion geändert) ist dem Auto entstiegen, das sie sich von einem Nachbarn geliehen hat, und läuft mit ihrem Sohn, der Mutter und ihrem Bruder zu Fuß zum Flughafen Kabul. Sie muss das Telefonat abbrechen, damit die Taliban ihr Handy nicht entdecken. Es ist schon der vierte Versuch der Frau aus Dietzenbach (Kreis Offenbach), aufs Flughafengelände und damit in den rettenden Flieger nach Deutschland zu kommen. Die Afghanin mit deutschem Pass ist verzweifelt. Diesmal muss es klappen. Fast drei Wochen ist es jetzt her, dass sie mit ihrem Sohn in ihre alte Heimat geflogen ist, um der kranken Mutter zu helfen und sie mit dem Bruder in Sicherheit zu bringen. Für Donnerstag war eigentlich der Rückflug gebucht. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse – und seitdem sitzt die Dietzenbacherin mit ihrem 13-jährigen Sohn in Kabul fest. Am Sonntag vor einer Woche habe sie zum ersten Mal versucht, durch ein Gate in den Flughafen zu kommen, berichtet sie der FR-Reporterin am Telefon. Vergebens. Am Montag sei es vor einem Flughafentor zu einer Schlägerei gekommen, bei der sie am Oberschenkel einen Bluterguss erlitt.More Related News