34-Jähriger steht für Blutbad in Regionalexpress vor Gericht
n-tv
Im Januar greift ein Mann unvermittelt Fahrgäste eines Regionalexpress in Schleswig-Holstein an. Zwei Teenager werden getötet, mehrere Menschen verletzt. Der Angreifer war erst kurz zuvor aus der Haft entlassen worden. Nun droht ihm erneut eine lange Strafe.
Vor rund fünf Monaten endete eine Routinefahrt in einem Regionalexpress bei Brokstedt in Schleswig-Holstein in einem Blutbad: Zwei Teenager wurden erstochen und mehrere Menschen verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich. Ab heute muss sich der mutmaßliche Täter Ibrahim A. vor dem Landgericht Itzehoe verantworten. Dem 34-Jährigen werden zweifacher Mord und vierfacher versuchter Mord vorgeworfen. Es steht ein emotionaler Prozess bevor, Hinterbliebene der Getöteten und Überlebende leiden schwer unter der Tat.
Jüngst etwa äußerten sich die Eltern der laut Anklage von A. erstochenen 17-Jährigen, die mit einem 19-jährigen Bekannten bei der Attacke ums Leben gekommen war, im "Stern" und berichten von ihren seelischen Qualen. "Das war so, als würde sich ein großes Loch auftun, und man fällt und fällt", erinnert sich deren Vater an den Moment der Todesnachricht.
Zum Prozessauftakt wollen sie nach eigenen Angaben nicht erscheinen, zu sehr würde sie die Konfrontation mit dem Verdächtigen belasten. Und die Eltern der Getöteten sind nicht die einzigen Betroffenen, bei denen die Ereignisse tiefe Wunden hinterließen. Kürzlich wurde bekannt, dass eine bei der Attacke schwer verletzte 54-Jährige Suizid begangen hatte.