„Wir werden angegriffen und müssen unsere Grenze verteidigen“
Die Welt
Aus dem Sperrgebiet an der polnisch-belarussischen Grenze schaffen es nur noch wenige Migranten nach Polen. Doch viele Anwohner sehen sich längst im „Krieg“ mit dem Nachbarland Belarus. Die Spannungen steigen. Denn Polen treibt eine Urangst um.
Selbst Lkw-Fahrer kommen nicht mehr. Sie waren die letzten verlässlichen Gäste des „Zajazd Sosna“, einer Art Biker-Restaurant mit angeschlossenem Motel. Als Solitär steht das Gebäude auf einem Parkplatz direkt an der polnischen Sperrzone vor der Grenze zum Nachbarland Belarus. Das „Sosna“ liegt an der Transitstraße 19, über die bis zu dieser Woche noch der Warenverkehr aus Belarus durch die Sperrzone nach Polen abgewickelt wurde. Damit ist es jetzt vorbei.
Die polnischen Sicherheitsbehörden haben den Grenzübergang bei Kuznica vollständig geschlossen, nachdem Tausende von Migranten aus Nahost sich am Montag dort auf der belarussischen Seite gesammelt hatten. Für das Restaurant am Sperrgebiet verheißt das nichts Gutes. Wer sich von Westen her an dieser Stelle dem Sperrgebiet nähert, passiert zwei Checkpoints. Wer etwas im „Sosna“ trinken möchte, wird noch ein paar Meter weiter vorgelassen.