„Toxisch“ und „sexistisch“: Angestellte erheben schwere Vorwürfe
Frankfurter Rundschau
In einem offenen Brief haben ehemalige Angestellte des Raumfahrt-Unternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos heftige Kritik geäußert.
Seattle - Das Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer und Milliardär Jeff Bezos wirbt mit Plänen, die Welt verbessern zu wollen. Man plane „eine Zukunft zu schaffen, in der Millionen Menschen zum Wohl des Planeten Erde im Weltraum leben und arbeiten können“, heißt es auf der Website des Unternehmens. In einem offenen Brief, der am Donnerstag auf der Plattform Lioness.co veröffentlicht worden ist, gaben ehemalige Angestellte des Unternehmens Einblick in ein ganz anderes Bild von Unternehmenskultur.
Die 21 Mitarbeiter:innen, von denen - mutmaßlich wegen strenger Verschwiegenheitsklauseln - mit der ehemaligen Kommunikationsstrategin Alexandra Abrams nur eine namentlich in Erscheinung tritt, werfen Blue Origin jedoch das genaue Gegenteil vor: die Kultivierung einer Arbeitsumgebung, die „in eine Richtung führt, die das Schlechteste in unserer heutigen Welt zum Vorschein bringt“.
Von den insgesamt 3600 Beschäftigten des Unternehmens seien 100 Prozent des technischen Führungspersonals männlich, der allergrößte Teil aller Beschäftigter sei „männlich und in überwältigender Mehrheit weiß“, heißt es in dem offenen Brief. Und während die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen in der Raumfahrt nicht nur ein Problem bei Blue Origin sei, kämen hier auch noch „Formen von sexistischer Behandlung“ hinzu, die deutlich drastischer wären, als in anderen Unternehmen der Branche.