„Shakespeare ist eine geile Projektionsfläche“
Die Welt
Peter Plate und Ulf Leo Sommer haben mit Rosenstolz fast zwei Jahrzehnte den deutschen Pop regiert. Dann bekannten sie sich zu einer alten Liebe. Sie schreiben Musicals. „Romeo und Julia – Liebe ist alles“ hat jetzt Premiere. Eine Begegnung bei den Proben im Berliner Theater des Westens.
Zwei ältliche Jungs, 55 und 52 Jahre alt, in deren Gesichter das nicht immer nur lustige Pop-Leben einige nicht uninteressante Spuren gefräst hat, sitzen in der Berliner Paris Bar und klammern sich abwechselnd an einen Salzstreuer. Der ist gerade ihr wichtigstes Instrument. Denn so ist klar, wer von beiden Kerlen, die das Redewasser auf absolut umwerfende Art nicht halten können, jetzt jeweils das Sagen hat.
Trotzdem halten sie sich nicht wirklich an die eigene Regel. Egal. Die Sentenzen springen wie Ping-Pong-Bälle über das weiße Tischlaken: Ein rasantes Geben und Nehmen, das eindrücklich zeigt, wie symbiotisch dieses Team nach wie vor funktioniert. Obwohl Peter Plate und Ulf Leo Sommer schon lange kein Paar mehr sind. Aber auch das muss man erst mal hinbekommen.