
„Meine Mutter wurde geknechtet, ich konnte nichts machen“
Die Welt
Vor dem Berliner Landgericht sind zwei Afghanen angeklagt, die ihre Schwester wegen ihres Lebenswandels ermordet haben sollen. Nun wurden im Prozess die Aussagen der Kinder von Maryam H. gezeigt. Sie beschreiben ein System der Kontrolle und Gewalt.
Es sind eindringliche Fragen, die Emran (Name geändert) beim Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder seiner Mutter stellt: „Wie können sie mit diesem Gewissen weiterleben?“, fragt der 14-Jährige, er meint seine Onkel – die beiden Brüder seiner Mutter. „Wie können sie einfach diese Luft weiter atmen, nachdem sie das gemacht haben? Was denken sie sich, wenn sie jede Nacht einschlafen?“
Der Jugendliche blickt in die Kamera. „Die wollen Männer sein, Muslime sein, Ehre haben?“, fragt er. Und sagt: „Das hat nichts mit Ehre zu tun, sondern mit Ehrenlosigkeit. Nicht einmal Tiere würden so etwas tun.“ Die starken Worte des Jugendlichen sind am Freitag auf einer Leinwand im Berliner Landgericht zu sehen, in dem seit Anfang März der Mord an der Afghanin Maryam H. verhandelt wird.







