„Hunger ist Mord“ – Zahl der hungernden Menschen wächst weltweit
Die Welt
Im vergangenen Jahr waren 155 Millionen Menschen von Hungersnot betroffen. Fast 20 Millionen Menschen mehr als im Jahr davor. Die Klimakrise und die Corona-Pandemie wirken dabei als Brandbeschleuniger. Nichts zu tun, sei „Mord“, sagt Entwicklungsminister Müller.
Kriege, Klimakrise und die Corona-Pandemie führen zu einer wachsenden Zahl hungernder Menschen. Wie aus dem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Welthunger-Index 2021 der Welthungerhilfe hervorgeht, waren im vergangenen Jahr 155 Millionen Menschen überwiegend in Konfliktregionen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen – fast 20 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2019. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sprach von einem „unglaublichen Skandal“. „Hunger ist Mord, denn wir haben das Wissen und die Technologie, alle Menschen satt zu machen“, betonte er.
Laut Deutscher Welthungerhilfe drohten 2020 knapp 30 Millionen Männer, Frauen und Kinder zu verhungern. Das internationale Ziel, den Hunger in der Welt bis 2030 zu besiegen, werde nicht erreicht, wenn die Menschheit weitermachen wie bisher, heißt es in dem Bericht zum Welthunger-Index.