„Hier habe ich schon Teller gewaschen“
Die Welt
Als Clanchef in „4 Blocks“ wurde Kida Ramadan ein Star. In Berlin-Kreuzberg ist er eine Legende und tief verwurzelt. Eigentlich soll es nur ein Spaziergang durch seinen Kiez werden – aber dann hat er noch etwas mit der AfD zu klären.
„Toni Hamady“ steht in Großbuchstaben über dem Herrensalon. In der offenen Eingangstür lehnt der Mann, der als Toni Hamady, Fernseh-Clanchef in Berlin-Neukölln, berühmt geworden ist. Kida Ramadan raucht eine Zigarette. Der Laden und seine Schaufenster sind mit Postern gepflastert, nicht die üblichen Ultracoolfrisuren, sondern Plakate aus seinen Filmen und Serien: „4 Blocks“, „Man from Beirut“, „In Berlin wächst kein Orangenbaum“, alles Kida-Werke.
Vor dem Schaufenster stehen zwei Gartenstühle und ein kleines Tischchen, falls einmal Kunden warten müssen. Jetzt sind sie von dem Schauspieler Burak Yigit belegt und von Firat, Ramadans Assistent. Es ist Samstagmorgen um zehn. Noch nicht viel los in Kreuzberg, im Wrangelkiez. Ramadan, der in 20 Jahren 100 Filme gedreht hat, könnte es mal locker angehen lassen. Aber etwas beschäftigt ihn. Er ist auf ein Video gestoßen, das auf den Social-Media-Kanälen der AfD Sachsen steht.