„Freunde wurden erschossen und niemanden interessierte es“
Die Welt
HipHop prägt heute alles: Marken, Mode, Filme, die Gesprächsthemen auf dem Schulhof und, ja, sogar US-Präsidenten. Jetzt wird erneut der Versuch unternommen, die Geschichte von den Anfängen der Kultur zu erzählen. Braucht man das noch?
HipHop prägt heute alles: Marken, Mode, Filme, die Gesprächsthemen auf dem Schulhof und, ja, sogar US-Präsidenten. Jetzt wird erneut der Versuch unternommen, die Geschichte von den Anfängen der Kultur zu erzählen. Braucht man das noch? Es war eine schicksalhafte Sommernacht im Jahr 1986, in der sich die HipHop-Kultur (mal wieder) für immer verändern sollte. Run DMC waren gerade auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, sie galten als heißeste Rapcrew der Stunde, hatten drei Millionen Platten verkauft und der noch immer skeptischen Musikindustrie damit eindrucksvoll vor Augen geführt, wie groß das kommerzielle Potenzial einer unterschätzten Subkultur tatsächlich war. Jetzt spielten sie eine Show im überfüllten Madison Square Garden, 20.000 junge Menschen waren gekommen und gerade als die Formation ansetzten wollte, ihren Hit „My Adidas“ zu performen, hatten sie eine spontane Idee. Jeder, riefen sie, der selbst Adidas trägt, solle seinen Schuh ausziehen und ihn, während der Song gespielt wurde, in die Höhe halten. Ein Großteil der Zuschauer kam dieser Aufforderung nach, was bedeutete, dass ein Großteil der Zuschauer an diesem Abend tatsächlich Adidas-Sneaker trug. Ein glücklicher Zufall, dass bei dieser Performance auch einige hochrangige Manager des Schuhkonzerns im Publikum standen und sofort begriffen, dass die Menschen um sie herum ihre perfekte Zielgruppe waren. Run DMC schlossen kurz darauf einen Millionendeal mit Adidas, und die dollarschwere Symbiose von Musik und Mode, die an diesem Abend begründet wurde, sollte die Blaupause nicht nur von dem Konzept des Streetwear-Marketings werden, sondern die Popkultur allgemein verändern. Und HipHop zu einer neuen kommerziellen Blüte führen. Es sind Anekdoten wie diese, die in der neuen Paramount+-Serie „Hier wurde HipHop geboren“ erzählt werden, um den Ursprungsmythos der Kultur zu ergründen. HipHop hat sich aus den Hinterhöfen von New York zu einer globalen Jugendkultur entwickelt, HipHop prägt heute alles, Marken, Mode, Filme, die Gesprächsthemen auf dem Schulhof und, ja, sogar US-Präsidenten.
