ÖPNV in Frankfurt: RMV plant neues Angebot „ähnlich wie die Bahncard“
Frankfurter Rundschau
Der Bund gibt 200 Millionen an Verkehrsbetriebe, um den ÖPNV zu stärken. Mit dabei ist der RMV, der verschiedene Projekte vorstellt.
Frankfurt – Das Bundesverkehrsministerium fördert in den kommenden Jahren zwölf Modellprojekte im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland mit insgesamt 200 Millionen Euro. Aus der Region ist der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit dabei, der 16,2 Millionen Euro erhält. Damit wird das Projekt namens „RMVall-in“ unterstützt, das bis Ende 2024 läuft.
„RMVall-in“ besteht aus sechs Teilprojekten. Wie Till Sommerfeld, Projektleiter Innovation und neuer Geschäftsführer beim RMV, ausführte, soll die RMV-App weiterentwickelt werden. Die neue App „RMVgo“ soll über Fahrpläne und Fahrtmöglichkeiten informieren und das Buchen und Bezahlen innerhalb der App ermöglichen. Die On-Demand-Verkehre, etwa der Rufbus „Knut“ im Norden von Frankfurt, würden eingebunden.
Für Gelegenheitsfahrende soll es ein neues Tarifangebot geben. „Das wird ein Basiskartenmodell, ähnlich wie die Bahncard“, sagte Sommerfeld. Mit der Basiskarte gebe es einen Rabatt beim Kauf von Einzelkarten und Tageskarten. Der Rabatt könne in der RMV-App oder auf der Chipkarte des E-Tickets hinterlegt werden. Ansatzweise erprobt wurde das bereits im Pilottarif „RMVsmart“ mit einem monatlichen Basispreis und Rabatten auf die Preise der Einzelfahrten. Was Einzelkarten und Tageskarten im neuen Tarifangebot dann kosten werden, will der RMV bei seiner Jahresvorschau-Pressekonferenz in einigen Wochen bekannt geben.
Mit „RMV-In/Out“ könnten Fahrten künftig verbundweit beim Einsteigen und Aussteigen abgebucht werden, sagte Sommerfeld. Das Check-In-Be-Out-System soll verbundweit eingeführt werden. Um mehr Kundschaft zu gewinnen und gezielt anzusprechen, will der RMV die Daten von RMV-Handyticket, Zehn-Minuten-Garantie, „meinRMV-Guthaben“ und Ticketshop zusammenführen.
Darauf aufbauend soll ein neues Mobilitäts- und Serviceportal zur Kundenbindung beitragen, unter anderen durch ein Bonusprogramm für umweltfreundliches Mobilitätsverhalten. Fördermittel fließen auch in den elektrifizierten Betrieb der Taunusbahn von Friedrichsdorf nach Usingen. An Haltestellen sollen Mobilitätsstationen mit Abstell- und Lademöglichkeiten für private Fahrzeuge errichtet werden. Der Bund fördert 80 Prozent der Gesamtkosten von insgesamt 20,3 Millionen Euro. (Florian Leclerc)