Zwischen Ost und West, rechtsradikal und nationalkonservativ
Die Welt
Dass Alice Weidel als Fraktionschefin bestätigt wurde, verdankt sie nicht ihrem Rückhalt in der AfD. Parteiintern stößt Weidel auf Widerspruch, der wieder mal eine tiefe Spaltung der AfD offenlegt. Dabei müsste die Partei sich gerade jetzt auf eine Strategie einigen.
Bevor das Duo Tino Chrupalla und Alice Weidel mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit als Fraktionsspitze bestätigt wurde, war in der AfD-Fraktion am Donnerstag stundenlang diskutiert worden, ob man überhaupt eine Doppelspitze wolle. Allen war klar, dass ein alleiniger Fraktionsvorsitz nicht Weidel zufallen würde. Die Doppelspitze wurde beschlossen. Danach aber ging es ebenso kontrovers um die Frage, ob wieder eine Tandem-Wahl abgehalten oder jeder Posten separat gewählt werden solle. Letzteres hätte Weidels Chancen stark verringert. Bei der Abstimmung über diese Frage fehlte nur eine einzige Stimme, welche die Tandem-Wahl gekippt hätte. Weidel hatte riesiges Glück.
Aber dass sie so starke Gegner hat, liegt nicht nur daran, dass sie nach Meinung vieler Abgeordneter in den vergangenen vier Jahren der Fraktion nur wenige Impulse gab.