
Zweifel an Umsetzung der Ganztagsbetreuung bis 2026
n-tv
Immer mehr Grundschulen und Kinder nehmen an der Ganztagsbetreuung teil. Doch reicht die Zeit, um den Rechtsanspruch in zwei Jahren für alle Erstklässler zu erfüllen?
Hannover (dpa/lni) - Von 2026 an haben Grundschüler der ersten Klasse einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung - in Niedersachsen gibt es allerdings Bedenken, ob sich dieses Ziel für alle Kinder rechtzeitig umsetzen lässt. So sagt der CDU-Bildungspolitiker Christian Fühner, er teile die Auffassung der Kommunen, dass der Anspruch angesichts einer unzureichenden Finanzierung nicht erfüllt werden könne.
"Es fehlen schon jetzt die Mittel, das Personal und die baulichen Rahmenbedingungen", sagte Fühner. Das Land müsse mehr Geld zur Verfügung stellen. "Die Kommunen haben noch nicht mal die Hälfte der Mittel bekommen, die sie benötigen." Der CDU-Landtagsabgeordnete forderte zudem, verstärkt externe Partner in die Ganztagsangebote einzubeziehen, etwa Sportvereine, Kunsthallen oder Waldpädagogen.
Nach Angaben des Kultusministeriums bieten derzeit knapp 1200 Grundschulen in Niedersachsen eine Ganztagsbetreuung für die erste Klasse an. Der Anteil sei damit seit 2019 von 64 auf 70 Prozent gewachsen. Die Zahl der Schulanfänger, die das Angebot wahrnehmen, sei im Zuge dessen ebenfalls auf rund 36 000 gestiegen. Allerdings nimmt damit nicht einmal jeder zweite Erstklässler am Ganztag teil (45 Prozent).
