
Zverev analysiert "Scheiß-Woche" schonungslos
n-tv
Der Weg zur Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste ist frei, doch Alexander Zverev scheidet bei den Australian Open schon im Achtelfinale aus. Nach der bitteren und deutlichen Niederlage sucht der 24-Jährige keine Ausreden, sondern gibt Einblick in sein Inneres.
Bis zum Achtelfinale hatte Alexander Zverev nicht einen einzigen Satz bei den Australian Open abgegeben und zumindest den Ergebnissen nach seine Favoritenrolle für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres bestätigt. In Abwesenheit des ungeimpft ausgewiesenen Novak Djokovic eröffnete sich sogar die Chance, mit einem Finalsieg in Melbourne die Nummer eins der Weltrangliste zu werden. Doch die erste echte Bewährungsprobe geriet zum Desaster. Deutschlands bester Tennisspieler scheiterte gleichermaßen deutlich wie verdient mit 3:6, 6:7 und 3:6 an Denis Shapovalov und resümierte anschließend schonungslos: "Ich hatte eine Scheiß-Woche, was Tennis angeht."
Gegen den Kanadier, die Nummer 14 der Welt, fand Zverev zu keinem Zeitpunkt des Matches seinen Rhythmus. "Ich war einfach schrecklich", sagte er anschließend, auch die vorherigen drei Erfolge auf dem Weg ins Achtelfinale hatten ihn offenbar nicht überzeugt: "Ich habe die ganze Woche schlecht gespielt", auch wenn er den klaren Zweitrundenerfolg gegen den Australier John Millman (6:4, 6:4, 6:0) davon ausnahm. Der 24-Jährige suchte allerdings "keine Ausreden", als er den Eindruck vieler Zuschauer bestätigte: "Ja, ich habe mich extrem langsam gefühlt, nicht frisch."
Den vermeintlich einfachen Ausweg aus der bitteren Niederlage lehnte Zverev ab. Er könne jetzt zwar "hier sitzen und sagen: 'Ich habe eine Erkältung und sonst was', aber nein, ich bin immer sehr ehrlich. Ich habe nichts." Auch Shapovalov, der nun im Viertelfinale auf den 20-fachen Majorsieger Rafael Nadal trifft, spielte keine überragende Partie, machte aber schlicht weniger Fehler. Oder wie Zverev es ausdrückte: "Das war seit Wimbledon das schlechteste Match, das ich gespielt habe." Auch beim Rasenklassiker in England war er im vergangenen Sommer im Achtelfinale gescheitert.
