Zurück im alten Revier
Frankfurter Rundschau
Joshua Kimmich wird wieder Chef im Mittelfeld - und er führt wegen des Ausfalls von Manuel Neuer die Mannschaft auf den Platz.
Joshua Kimmich ist es ein Bedürfnis, die versammelten Medien an die Tabelle der WM-Qualifikationsgruppe J zu erinnern. Als Bayern-Profi ist es Kimmich gewohnt, Tabellen von oben zu lesen. Geht fixer, wenn man sich selbst finden will. Als Nationalspieler war das zuletzt anders. Und ist es noch. Die Gruppe J: Erster Armenien, Zweiter Nordmazedonien, Dritter Deutschland. Dahinter Rumänien, Island, Liechtenstein. „Momentan“, sagt Kimmich, „sieht die Tabellensituation ja nicht so prickelnd aus.“ Drei Spiele stehen bevor: Liechtenstein am Donnerstag, Armenien am Sonntag, Island am Mittwoch. „Unser Fokus liegt klar darauf, dass wir uns für die WM qualifizieren“, sagt der Mittelfeldspieler. Aber bei allem Fokus - so ein Pflichttermin in Stuttgart wie der am Mittwoch vor den vor Ort und digital geladenen Medien kann dann schon mal zur Erinnerung werden. Joshua Kimmich hat vor acht Jahren seine schulische Reifeprüfung bestanden, die fußballerische folgte über den VfB, Leipzig und die Bayern recht prompt. Er schaut sich um: Damals im Mai hat er genau an diesem Ort, an dem er nun auf einem kleinen Podium in der Hybrid-Pressekonferenz sitzt, seine Abifeier erlebt. Notenschnitt 1,7. Kimmich ist ein Mensch, der gern viel aus sich herausholt. Hansi Flick weiß das, er hat Kimmich zwei Jahre lang trainiert. Bei ihm wird der 26-Jährige nun wieder von rechts ins zentrale Mittelfeld verschoben: „Ich kann definitiv sagen, dass er als Sechser spielt.“ Kimmich hört das gern. Bei der verkorksten EM hatte er rechts vor einer Dreierkette verteidigen müssen. Flick setzt das System zurück auf eine Viererkette, Kimmich zentral davor, wahrscheinlich mit Kumpel Leon Goretzka im Getriebe des Spiels. Bei der EM hatten noch Toni Kroos und Ilkay Gündogan dort agiert - mit mäßigem Erfolg, wie man weiß.More Related News