
ZF streicht 450 Stellen in Koblenz – Schock und Widerstand
n-tv
ZF will in Koblenz rund 450 Stellen streichen. Laut Betriebsrat war der Schock bei der Verkündung groß.
Koblenz (dpa/lrs) - Der angekündigte Stellenabbau des Autozulieferers ZF am Standort Koblenz hat beim Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall zu Entsetzen geführt. "Erst mal Schockstarre, dann Frustration, Enttäuschung, Vertrauensverlust, Verzweiflung, Ängste", mit diesen Worten beschrieb der Betriebsratsvorsitzende von ZF in Koblenz Erdal Tahta die Stimmung bei der Verkündung der Pläne. Es habe aber auch eine Kampfbereitschaft für den Erhalt der Arbeitsplätze gegeben.
ZF hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass am Standort Koblenz bis 2030 rund 450 Arbeitsplätze wegfallen sollen, 80 davon in den Verwaltungsbereichen. Für etwa die Hälfte gebe es bereits eine sozialverträgliche Lösung. "Der Großteil der verbleibenden Reduzierung soll bereits bis Ende 2026 erfolgen." Als Gründe führte das Unternehmen unter anderem den schwachen Automobilmarkt und geo- und handelspolitische Unsicherheiten auf.
Das Unternehmen steckt tief in der Krise: Ein Verlust von 195 Millionen Euro im ersten Halbjahr, Nettoverbindlichkeiten aus Übernahmen von 10,5 Milliarden Euro und schwache Bestellungen der Autobauer belasten das Geschäft. Bis Ende 2028 sollen in Deutschland bis zu 14.000 Stellen gestrichen werden.
