
Zeugin Emser T. erscheint nicht zum Prozess
n-tv
Mit ihrer Aussage könnte das Urteil stehen oder fallen: Im Prozess um die mutmaßliche Vergewaltigung im Görlitzer Park soll die Nebenklägerin Emser T. das Geschehene erneut schildern. Doch die 27-Jährige sagt ihre Reise nach Berlin kurzerhand ab. Ob und wie der Prozess weitergeht, steht laut Richter Bartl "in den Sternen".
Im Fall um die mutmaßliche Vergewaltigung im Görlitzer Park im vergangenen Juni ist die Nebenklägerin und Zeugin Emser T. nicht zum Verhandlungstermin erschienen. Die 27-Jährige hätte am 8. Februar von Georgien nach Berlin reisen sollen, um in der Sache erneut auszusagen, erklärte der Vorsitzende Richter Thilo Bartl. Aus gesundheitlichen Gründen habe sie jedoch kurzfristig abgesagt. Sie fühle sich von der gesamten Situation, auch mit Blick auf ihre Kinder und ihren Ehemann, überfordert, erklärte der Vertreter der Nebenklägerin, Roland Weber, in einer Verhandlungspause.
Zuletzt hatte das sieben Sekunden lange Handyvideo eines der Angeklagten dem Fall eine neue Wendung verliehen. In der kurzen Aufnahme, die am Tatmorgen entstanden sein soll, waren sexuelle Handlungen zwischen einer weiblichen und einer männlichen Person zu erkennen. Die Szene belege zweifelsfrei Einvernehmlichkeit, zudem seien die Nebenklägerin und auch ihr Ehemann in dem Video zu erkennen, hatte die Verteidigung im Anschluss erklärt.
Auch wenn sich über den klaren Aussagegehalt streiten ließe, so habe das Video doch unzählige Fragen aufgeworfen, sagte Weber am heutigen Verhandlungstag. Dass etwas geschehen sein muss, stehe für ihn außer Frage. Doch um das Geschehene tatsächlich aufklären zu können, brauche es die Aussage von Emser T.
