
Zahl von Suizidfällen in Gefängnissen schwankt
n-tv
Es gehen soziale Kontakte verloren, ebenso wie Freiheit und Autonomie. Zudem herrscht im Gefängnis ein rauer Ton. Nicht alle Häftlinge können damit umgehen.
Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalts Gefängnissen hat die Zahl der Suizide nach Angaben des Justizministeriums in den vergangenen Jahren zwischen null und sechs geschwankt. In den Jahren 2017 und 2018 wurden mit jeweils sechs Fällen die höchsten Zahlen erreicht. 2019 wurden zwei Suizide erfasst, 2020 keiner. Im Jahr 2021 nahmen sich fünf Gefangene das Leben, 2022 zwei; in diesem Jahr sind es bislang vier, wie das Justizministerium mitteilte. Eine Häufung von Suiziden in den Corona-Jahren 2020 bis 2022 sei nicht erkennbar.
Bei den Auswertungen der bislang vier Suizid-Fälle in diesem Jahr wurden keine Parallelen gefunden, wie die "Mitteldeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtete. Der zuständige Referatsleiter im Justizministerium, Frank Meyer, sagte demnach, man habe keinerlei Übereinstimmungen gefunden, die auf strukturelle Ursachen hinwiesen. Jede Tat habe individuelle Ursachen.
In den Justizvollzugseinrichtungen in Sachsen-Anhalt waren mit Stand von diesem Dienstag 1486 Menschen untergebracht.
