
Zahl der russischen Deserteure steigt offenbar
n-tv
Am Wochenende werden "taktisch bedeutsame Fortschritte" der ukrainischen Truppen vermeldet. Diese sprechen sich womöglich auch in der russischen Armee herum. Unter anderem russische Militärblogger berichten über Einheiten, die den Dienst verweigern.
Innerhalb der russischen Armee soll an der Front die Moral nachlassen. Die Rede ist im Angesicht von ukrainischen Erfolgen auch von einer zunehmenden Anzahl an Deserteuren. Das legen Aussagen des ukrainischen Generalstabs, russischer Militärblogger und Einschätzungen von westlichen Militärexperten nahe. Im Mittelpunkt der Berichte stehen "taktisch bedeutsame Fortschritte" der ukrainischen Truppen im Westen der Oblast Saporischschja bei Robotyne und weiter östlich bei Urozahine. Die kleine Ortschaft befindet sich an der Grenze der Regionen Donezk und Saporischschja.
So berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seiner neuesten Lageeinschätzung, dass russische Quellen am Samstag einen russischen Rückzug aus Urozahine vermeldet hätten. Andere russische Quellen geben dagegen an, dass im Süden der Ortschaft nach wie vor gekämpft werde.
Doch die unterschiedlichen Darstellungen sind offensichtlich kein Widerspruch, denn wie das ISW unter Berufung auf einen russischen Militärblogger berichtet, sollen sich Teile der 36. Armee vorzeitig zurückgezogen haben, weil sie vergebens auf Unterstützung gewartet hätten. Diese Unterstützung soll nach Angaben des Bloggers unter anderem deshalb ausgeblieben sein, weil die Einheiten betrunken den Kampf verweigert hätten. Inzwischen soll die gesamte 36. Armee die Verteidigung von Urozahine verweigern, während lokale Einheiten der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DNR) weiterkämpfen.
