Zahl der Corona-Neuinfektionen in zwei Tagen verdreifacht
DW
Auch wenn es Folge des Feiertags-Lochs bei der Corona-Registrierung sein sollte: Die Pandemie-Lage in Deutschland bleibt unverändert ernst. Die Gesundheits- und Kultusminister versuchen einmal mehr dagegen zu halten.
Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz mit 258,6 an. Am Vortag hatte sie bei 239,9 gelegen, vor einer Woche bei 205,5. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 58.912 Neuinfektionen verzeichnet. Am Montag hatte der Wert noch bei 18.518 gelegen, die Zahl der Neuansteckungen hat sich damit seitdem verdreifacht. Ferner wurden 346 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.
Das Institut wies allerdings erneut darauf hin, dass die Daten derzeit nicht zuverlässig seien. Wegen der Feiertage hätten sich weniger Menschen testen lassen und nicht alle Gesundheitsämter Daten weitergeleitet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte kürzlich gesagt, dass die realistische Inzidenz wohl zwei- bis dreimal höher liegt als derzeit vom RKI erfasst.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht steht die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,12.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kommen an diesem Mittwoch zu einer Videokonferenz zusammen, um über eine Änderung der Corona-Regeln zu beraten. Im Gespräch ist eine Verkürzung der Quarantäne, um wichtige Versorgungsbereiche - etwa Krankenhäuser, Altenpflege, Polizei, Feuerwehr sowie die Wasser- und Stromversorgung - aufrecht erhalten zu können, falls die Infektionszahlen wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante stark ansteigen sollten.