Wut gegen Mut
Frankfurter Rundschau
Die erblühten Lilien Darmstadt 98 wollen die Schwächen der Hanseaten aufdecken. Klaus Gjasula kehrt zurück an den Ort, an dem er ein freudloses Jahr erlebte.
Nun hatten sie also ihr Ketchupflaschenerlebnis: Erst kommt gar nichts, und dann kommt alles auf einmal. „Tierisch gefreut“ habe man sich über den ersten Saisonsieg, dieses 6:1 gegen den FC Ingolstadt, sagte Torsten Lieberknecht, der Trainer des SV Darmstadt 98. Wohlwissend, dass am Sonntag (13.30 Uhr) im Auswärtsspiel beim Hamburger SV eine ungleich schwierigere Aufgabe auf sein Team zukommt als gegen den jammervollen Aufsteiger aus Ingolstadt. „Du brauchst eine herausragende Leistung, um gegen so eine Topmannschaft zu bestehen“, weiß Lieberknecht. Die Statistik spricht für die Lilien, die seit fünf Spielen in der Hansestadt ungeschlagen sind (vier Siege), oder, um es dramatischer zu formulieren: seit 40 Jahren. Und die Hamburger Aufstiegsfavoriten sind gleich mal wieder ins Taumeln geraten mit ihrem neuen Trainer Tim Walter, vier Punkte erst nach drei Spielen, zuletzt die Derbyniederlage gegen St. Pauli. Ob das den Darmstädtern hilft? Lieberknecht rechnet mit einem Gegner, der „Wut im Bauch“ hat: „Aber wir wollen die Schwächen des HSV aufdecken. Dafür braucht es Mut.“ Den zeigten die Darmstädter gegen Ingolstadt, unbeeindruckt vom schlechten Saisonstart durch das Corona-Chaos mit insgesamt sieben infizierten Spieler. Inzwischen sind alle raus aus der Quarantäne. Nur Frank Ronstadt ist nach seiner Covid-Erkrankung noch nicht einsatzfähig, ihn zählte Lieberknecht am Freitag zu den Langzeitverletzten (Tim Skarke, Aaron Seydel, Marvin Mehlem). Der Rest kann spielen.More Related News