
Wolfspopulation: Minister und Naturschützer weiter uneins
n-tv
Jagdminister Jung sieht das Raubtier in Hessen als etabliert an, Naturschützer widersprechen. An einem neuen Bericht über den Zustand des Wolfes scheiden sich die Geister.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Ein deutschlandweiter Bericht zum Zustand der Wolfspopulationen stößt in Hessen auf unterschiedliche Reaktionen. Jagdminister Ingmar Jung (CDU) erklärte, die Feststellungen würden den tatsächlichen Entwicklungen gerecht. "Der Wolf hat sich in Deutschland und auch in Hessen etabliert", teilte der Minister mit.
Mit dem günstigen Erhaltungszustand sei der Weg frei für eine praxisnahe Umsetzung eines "aktiven Wolfsmanagements". Hessen hatte den Wolf 2024 ins Jagdrecht aufgenommen. Hessische Naturschützer widersprechen dem Minister. "Angesichts von nur drei Territorien mit sesshaften Wölfen kann in Hessen nicht von einem "günstigen Erhaltungszustand" gesprochen werden", erklärte Mark Harthun vom Naturschutzbund (Nabu).
Die Bundesregierung war in einem neuen Bericht an die EU zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Wolf in großen Teilen Deutschlands wieder ausbreitet. In der Folge könnte es künftig mehr Möglichkeiten geben, Wölfe zu schießen, die Weidetiere reißen. In dem Bericht an die EU wird der "Erhaltungszustand" des Wolfs als "günstig" eingestuft.
