Wo Pick-up kein Riegel ist
n-tv
Im neuen "Tatort" ermitteln die Kommissare in einer zutiefst frauenverachtenden Szene: Pick-up-"Artists" wollen wilde Raubtiere sein. Hinter all dem Testosteron stecken ein zynisches Geschäftsmodell und jede Menge Minderwertigkeitsgefühle.
"Pack ihr direkt an die Muschi und lass sie nicht mehr los", brüllt der Mann auf der Bühne seinem Publikum zu. Das besteht - bis auf Ausnahme der Dortmunder Kommissarin Bönisch (Anna Schudt) - ausschließlich aus Männern und quittiert die trumpsche Entgleisung nicht etwa mit Entsetzen, sondern mit lautem Grölen. Hinter dem Kopf des Mannes prangt das Konterfei eines Löwen, der genauso überlegen auf die Menge herabschaut wie der Referent selbst: "Lerne Frauen zu erobern" steht darüber. Und genau deswegen hängen all diese Männer an den Lippen eines Typen, der nur auf den ersten Blick smart wirkt. Oder, wie er selbst es formuliert: "Wir wollen ja alle ficken, oder?"
Im neuen "Tatort" tauchen die Dortmunder Ermittler tief in eine Szene ein, die es in sich hat: Pick-up-"Artists" wollen mit allen Mitteln möglichst viele Frauen aufreißen und sehen sich dabei selbst als wilde Raubtiere auf der Jagd, während das weibliche Geschlecht zur Beute degradiert wird. 700 Frauen will zum Beispiel der selbst ernannte Künstler seiner Trophäensammlung hinzugefügt haben - "in den letzten zehn Jahren". Ob er dabei denn überhaupt noch Spaß habe, wollen die Kommissare wissen. Was für eine blöde Frage, "es geht nur um Macht."
Gerade erst liegt eine erfolgreiche Nordamerika-Tour hinter ihm, da sind schon die ersten Konzerte seiner Klassik-Tour mit der Philharmonie Leipzig gestartet. VNV Nation-Frontmann Ronan Harris gönnt sich keine Pause. Vor seinem Auftritt im Berliner Admiralspalast nimmt er sich trotzdem die Zeit, ausführlich über seine Liebe zu klassischer Musik, Fankritik und zwei große musikalische Projekte, die demnächst ins Haus stehen, zu sprechen.