WM 2022: Messi zeigt Nerven, wird aber trotzdem gefeiert
DW
Argentinien schafft es trotz eines verschossenen Elfmeters von Lionel Messi in die KO-Runde in Katar. Der Hype um den Superstar und sein vermutlich letztes WM-Turnier reißt nicht ab.
Auch die ganz Großen scheitern. Selbst wenn sie nur einen Ball aus elf Metern ins Tor befördern müssen. Ein kurzer Anlauf, ein wuchtiger Schuss, doch Polens Torwart Wojciech Szczęsny erahnt die richtige Ecke und lenkt den Ball spektakulär über die Latte. Lionel Messi nimmt es hin, wie er es immer tut, ohne große Emotionen. Er trabt weiter, den Kopf leicht gesenkt.
Es war nicht nur ein mehr als fragwürdiger Elfmeter nach einer VAR-Entscheidung, Messis Fehlschuss ist auch ein ungewollter Rekord für einen Superstar wie ihn. Zwei verschossene Elfmeter bei WM-Turnieren - damit zieht er gleich mit Asamoah Gyan aus Ghana. Auch vor vier Jahren beim Turnier in Russland hatte Messi im Spiel gegen Island vom Punkt versagt.
Im Stadion ist nach der Parade von Polens Keeper unter den vielen Argentinien-Anhängern kurz ein Schockmoment zu spüren. Doch nur wenige Sekunden später hallen die berühmten lang gezogenen "Messi, Messi"-Sprechchöre durchs Stadion. Er wird trotzdem gefeiert. Einige Anhänger verbeugen sich dabei sogar auf der Tribüne vor ihrem Helden.
Lionel Messi bleibt weiter eine der großen Attraktionen dieser WM in Katar. Alles dreht sich um ihn. Die zehn anderen Argentinier auf dem Platz können ebenfalls ganz passabel kicken. Aber Argentinien ist Messi, Messi ist Argentinien.